Der Kampf um den Zugang zu Medikamenten

> Home
> zurück

 

 

Zwei Initiativen von "Ärzte ohne Grenzen"
von Anton Petter, 1.3.2005

Ärzte ohne Grenzen hat zwei Initiativen gegründet, die sich mit dem Thema Verteilungsgerechtigkeit für Medikamente (und auch Diagnostik) beschäftigen:

1) Die Campaign for Access to Essential Medicines

Die Kampagne soll die weltweiten Verteilungsungerechtigkeiten von bereits entwickelten Medikamenten aufzeigen, Preistransparenz und Wettbewerb fördern und auch Rechtsinformationen für die ärmsten Länder bereitstellen mit dem Ziel den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten zu verbessern. In der Praxis beschäftigte sich die Kampagne in den letzten Jahren vorwiegend mit HIV- Medikamenten, konnte aber auch bei anderen Krankheiten Erfolge erzielen (Beispiel: Malaria).

Mehr Infos unter: http://www.accessmed-msf.org

2) Drugs for Neglected Diseases Initiative (DNDi)

DNDi ist aus der Kampagne entstanden und zielt auf die Förderung von Initiativen zur Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika für sogenannte vernachlässigte Krankheiten (neglected diseases z.B. Schlafkrankheit, Leishmaniasis, multiresistente Tuberkulose etc.) ab. Im Gegensatz zur Kampagne geht es hier also um die Neu-(Weiter-)entwicklung von Medikamenten die noch in der Forschungspipeline bzw. noch nicht marktreif sind.
Der Hauptgrund für Pharmafirmen Medikamente zu entwickeln, ist, diese später verkaufen zu können. Das heißt sie brauchen einen Markt dafür, der aber nur in Industrieländern vorhanden wäre. Daraus ergibt sich, dass sich der Anreiz für die Pharmaindustrie Medikamente für Tropenkrankheiten zu entwickeln, die es in industrialisierten Ländern nicht gibt, in Grenzen halten wird. Das ist ökonomisch rational und auch nicht zu verurteilen.
Ziel von DNDi ist es, dieses Problem einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen, entsprechendes Lobbying zu betreiben, sowie Wege und Anreize aufzuzeigen, wie die Entwicklung von Medikamenten für die vergessenen Krankheiten gefördert werden könnte (Stichwort: Public – Private Partnerships).

Mehr Infos unter: http://www.accessmed-msf.org/dnd/dndi.asp

> nach oben