Grundsatzerklärung und Aufruf
Wir können uns nicht damit abfinden,
- wie das grundlegende Menschenrecht auf Leben und Gesundheit verweigert
wird und zu einer Frage von Armut und Reichtum geworden ist;
- dass Millionen von Menschen, die an HIV/Aids erkrankt sind, sterben
und täglich Tausende neu hinzukommen;
- dass die finanziellen Mittel fehlen, um die nötigen Maßnahmen
zur Vorbeugung und Behandlung der Krankheit ergreifen zu können
- wie HIV-positive Menschen ausgegrenzt oder stigmatisiert werden und
befürworten deshalb den Aufruf „Live and let live“
der Vereinten Nationen (UN-AIDS)
Wir wollen den Menschen in den armen Ländern dieser Welt zur Seite
stehen, damit ihnen das grundlegende Menschenrecht auf Gesundheitsversorgung
- dazu gehört Prävention und eine angemessene Behandlung von HIV/Aids
- ermöglicht wird.
Mit der gemeinsamen Kampagne will das Österreichische
Aktionsbündnis gegen HIV/Aids erreichen,
dass das Recht auf Gesundheit und bestmögliche medizinische Versorgung
von Kindern, Frauen und Männern unabhängig von der Einkommenssituation
der Familien ermöglicht wird.
dass durch Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung die Zahl der
Neuinfektionen mit dem HI-Virus drastisch gesenkt werden.
dass sowohl national als auch international ausreichend finanzielle
Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die nötigen Maßnahmen
zur Vorbeugung, Pflege und Behandlung von HIV/Aids-PatientInnen ergreifen
zu können.
dass HIV-positive Menschen nicht ausgegrenzt und gesellschaftlich isoliert
werden. Dazu befürworten wir auch den Aufruf
"Live and let live" der Vereinten Nationen (UNAIDS).
Wir, die im Aktionsbündnis gegen HIV/Aids
zusammengeschlossenen Organisationen fordern von der österreichischen
Bundesregierung,
eine angemessene Bereitstellung von zusätzlichen Finanzmitteln
für wirksame Präventionsprogramme und die menschenwürdige
Versorgung der Betroffenen*,
sich auch auf multilateraler Ebene für einen weltweit uneingeschränkten
Zugang zu lebensnotwendigen, unentbehrlichen Medikamenten für Menschen
in den ärmeren Ländern einzusetzen,
die "Doha-Erklärung" der Welthandelsorganisation WTO
zu respektieren und in den Verhandlungsrunden der WTO für die Bereitstellung
von Generika für alle an HIV/Aids erkrankten Menschen einzutreten;
sich entschieden für einen substantiellen Schuldenerlass armer,
hochverschuldeter Länder einzusetzen, damit dort Mittel zur HIV/Aids-Prävention
und Behandlung zur Verfügung stehen.
Wir fordern von der pharmazeutischen Industrie
die Abgabe zum Produktionskostenpreis von lebensnotwendigen, unentbehrlichen
Medikamente für die Behandlung von HIV/AIDS positiven Menschen in
wirtschaftlich ärmeren Ländern.
keinen Druck im Interesse der Profitmaximierung auszuüben, um
zu erreichen, dass ärmere Länder auf ihr im Rahmen des TRIPS-Abkommens
(WTO-Abkommen zum Schutz geistigen Eigentums) zugesichertes Recht verzichten,
Generika zur Behandlung einzusetzen.
>> Erläuterungen
zum Aufruf
* Anmerkung: Österreich leistet als einziges
OECD Mitglied (Zusammenschluss der industrialisierten Länder) keine
Beiträge an den „Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS,
Tuberkulose und Malaria“.
Wien, 2004
Österreichisches Aktionsbündnis gegen HIV/Aids
c/o Kindernothilfe Österreich
Dorotheergasse 18
1010 Wien
Telefon: 01/ 513 93 30
Fax: 01/ 513 93 30-90
aidskampagne@gmx.at
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